Gedenkveranstaltung zum 79. Jahrestag der Reichspogromnacht

Flyer zur Gedenkveranstaltung
Flyer zur Gedenkveranstaltung

Zentrale Gedenkveranstaltung zum
79. Jahrestag der Reichspogromnacht
am 09. November 2017 um 17:00 Uhr
(Harmoniestraße / Ecke Dr. Ruer-Platz)

Am 09. November 1938 wurden in ganz Deutschland Synagogen und Gebetshäuser angezündet, wurden jüdische Geschäfte und Wohnungen geplündert, gab es zahlreiche Verhaftungen Unschuldiger und es wurden Menschen ermordet.
Die Nazis ließen ihrem Hass auf Juden – auch in Bochum – für alle sichtbar freien Lauf und zerstörten die alte Synagoge. Diese Nacht war das Signal zum größten und schlimmsten Völkermord in der Geschichte der Menschheit.
Die Reichspogromnacht am 09. November 1938 führte der Weltöffentlichkeit drastisch vor Augen, dass Juden in Deutschland brutal verfolgt wurden.

In Bochum und in vielen anderen Städten in Deutschland wird mit den alljährlichen Gedenkveranstaltungen dafür Sorge getragen, dass die traurigen Ereignisse im National-sozialismus nicht in Vergessenheit geraten und für die Zukunft mahnen.

Die zentrale Bochumer Gedenkveranstaltung zum 79. Jahrestag der Reichspogromnacht beginnt am Donnerstag, 09. November 2017 um 17.00 an den Stelen (Harmoniestraße / Ecke Dr. Ruer-Platz) und findet im Kontext der Anne-Frank-Ausstellung statt, die auf Einladung des Jugendamtes vom 02. bis zum 30. November in der Synagoge gezeigt wird.

Schüler des Alice-Salomon-Berufskollegs erinnern an
Susi Schmerler und ihre Familie.

Wie Anne Frank hat auch Susi Schmerler Tagebuch geschrieben. Sie ist 1923 als Tochter jüdischer Einwanderer aus Osteuropa in Bochum geboren worden. 1938 ist sie mit ihrer Familie im Rahmen der „Polenaktion“ abgeschoben worden. In Polen wurde die Familie Schmerler jedoch nicht aufgenommen und sie mussten in einem Lager an der deutsch-polnischen Grenze im Niemandsland leben. Anfang 1939 durfte Susi Schmerler zusammen mit anderen Jugendlichen nach Palästina auswandern. Sie machte sich große Sorgen um ihre Eltern und Geschwister, die sie nicht mehr wiedersehen sollte.

Die Gedenkveranstaltung wird vom Chor der IG-Metall „Chorrosion“ musikalisch begleitet. Grußworte sprechen der Oberbürgermeister Thomas Eiskirch und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Grigory Rabinovich. Zum Abschluss der Veranstaltung legen der Oberbürgermeister und Vertreter von Parteien, von der VVN-BdA und vom Kinder- und Jugendring Kränze zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus nieder.

Die Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht wird in Kooperation vom Arbeitskreis „09. November“ und vom Kinder- und Jugendring Bochum durchgeführt.

Vor der Gedenkveranstaltung laden Wolfgang Dominik und Michael Niggemann (VVN-BdA Bochum) um 14.30 Uhr zu einem Stadtteilrundgang „Jüdisches Leben in Stahlhausen“ ein. Der Rundgang beginnt an der Stele auf dem Springerplatz.

Nach dem Ende der Gedenkveranstaltung besteht um 18.30 Uhr die Möglichkeit, die Synagoge zu besichtigen.