Das Bochumer Bündnis für Arbeit und soziale Gerechtigkeit unterstützt die Briefkampagne „Gerade jetzt: Evakuierung von Geflüchteten – Bereitschaft zur kommunalen Aufnahme!“ mit einem offenen Brief an Oberbürgermeister Thomas Eiskirch.
“Seit die Corona-Krise sich zuspitzt, bekommt die katastrophale Situation geflüchteter Menschen an der EU-Außengrenze und auf den griechischen Inseln kaum noch mediale Aufmerksamkeit. Während wir in Deutschland umfangreiche Schutzmaßnahmen vor dem Virus treffen können, werden geflüchtete Menschen, die der Pandemie schutzlos ausgeliefert sind, einfach im Stich gelassen. Europa steuert durch seine Untätigkeit auf eine große humanitäre Katastrophe zu”, so Stefan Marx, der Sprecher des Bochumer Bündnisses.
Daher fordert die SEEBRÜCKE (eine breite zivilgesellschaftliche Bewegung, die sich für die zivile Seenotrettung, für sichere Fluchtwege und für die dauerhafte Aufnahme von geflüchteten Menschen in Deutschland einsetzt) von der Bundesregierung, alle Menschen in den Lagern auf den griechischen Inseln sofort zu evakuieren. In Deutschland haben sich über 140 Städte zu „Sicheren Häfen“ erklärt, die bereit sind, geflüchtete Menschen aufzunehmen.
Auch Bochum hat sich im letzten Jahr zum sicheren Hafen erklärt und damit deutlich gemacht, dass wir eine solidarische Stadt sind, die Geflüchtete willkommen heißt. Wir wissen, dass Bochum gewillt ist, Kinder und Jugendliche aufzunehmen, die Verantwortung liege bei Bund und Land.
„Ein Verschieben der Verantwortung von einer politischen Ebene zur anderen führt zur Passivität, ist kein Lösungsweg und verlängert das Leid der geflüchteten Menschen. Ich bitte Sie deshalb: Machen Sie nun ernst und erklären Sie öffentlich, welche Schritte von Bochum konkret eingeleitet worden bzw. geplant sind, um Bund und Land endlich dazu zu bringen, gesetzliche Grundvoraussetzungen zur Aufnahme von unbegleiteten Kindern und Jugendlichen zu schaffen.“, appelliert Marx an Oberbürgermeister Eiskirch.
„Offener Brief an den Oberbürgermeister der Stadt Bochum“ als PDF-Datei.